Wie uns das Tagebuch schreiben wieder mehr Freude machen kann.

Ein Ort nur für uns

Es gibt vorgefertigte Vorlagen und Empfehlungen für das Schreiben und Gestalten eines Tagebuchs in den verschiedensten Formen. Und egal, wie wir es auch nennen – Gedankentagebuch oder Journaling – es ist der Ort, an dem nur wir unsere ganz persönlichen Dinge notieren. Niemanden geht es etwas an, was wir dort festhalten. Es ist der Ort, an dem wir alles denken, fühlen und tun dürfen, wonach uns ist.

Über die Vorteile von Vorlagen 

Für jene, die sich noch schwer tun, einfach auf einer noch leeren Seite persönliche Dinge zu notieren, kann ein vorgefertigtes Muster zum Ausfüllen ein hilfreicher Einstieg sein. Dort werden wir zum Beispiel gefragt, was wir gedacht, gefühlt und an dem Tag getan haben. Auf diese Weise kommen wir schnell zu ersten Ergebnissen. Wer bislang noch wenig oder gar kein Tagebuch geschrieben hat, kann so leichter in eine Routine kommen.

Jede von uns denkt und fühlt einzigartig. Diese Feststellung ist auch gleichzeitig unser Hauptargument für ein individuelles, selbstgemachtes Tagebuch. Warum? Ganz einfach: Durch vorgegebene Fragen bleibt weniger Raum für unsere individuelle Entfaltung. Indem ich heute schon weiss, dass ich morgen wieder die Frage gestellt bekomme, was ich vormittags und nachmittags gedacht habe, dokumentiere ich vielleicht nicht mehr, was ich gedacht habe, sondern denke, um zu dokumentieren. Die Gefahr besteht, dass der eigentliche Zweck des Tagebuchs, nämlich ein Selbstbewusstsein zu herzustellen, verfehlt wird.

Vor der Ordnung darf es chaotisch sein

Ein Tagebuch darf ein Ort sein, an dem wir unsere unsortierten Gedanken und Einfälle sammeln. Ob wir das auf einem Schmierzettel, in einem Notizheft oder einem digitalen Dokument machen, spielt keine Rolle. Alles kann, nichts muss. Wir können Skizzen dazu anfertigen oder bunt anstreichen. Wer es geordnet mag, schreibt Datum und Uhrzeit dazu und formuliert aus den Notizen Sätze oder sogar fließende Texte.

Es ist eine gute Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen

Wer regelmäßige solche Aufzeichnungen macht, wird feststellen, dass wir uns verändern. Unsere Handschrift, Emotionen und Ansichten, in allem, was wir denken, machen wir  eine Entwicklung durch.